Aus dem Abschlussbericht über das Projekt: Errichtung von Lagerräumen für die Aufbewahrung von Futtermitteln zu Gunsten der Vereinigung der Frauen in der Gemeinde Zawara, Prov. Sanguie – Burkina-Faso, wir geben die wesentlichsten Teile des Projektes wieder:
Beendete Tätigkeit
Das vorliegende Notprojekt wurde zwischen 2016 und 2017 in Angriff genommen und folgte auf die Überschwemmungen während der Regenzeit im August 2016.
An die 24.000 direkt Begünstigte leben in diesem betroffenen Gebiet.
Infolge dieser Überschwemmungen sind mehr als 200 Familien auf dem Land, die bereits benachteiligt sind, ohne Unterkunft und Nahrung geblieben. Außerdem konnte bei der Wiederherstellung der Felder keine rasche Entwässerung des Regenwassers erreicht werden, so dass die Ernte in Mitleidenschaft gezogen worden ist.
Angesichts dieses Missstandes ist die Regierung den Evakuierten mit rund 14 Tonnen Lebensmitteln, Bekleidung und verschiedenem Werkzeug zu Hilfe geeilt. Die Gemeinde ihrerseits hat ein Hilfsprojekt ausgearbeitet, um die Viehzucht zu unterstützen, indem die von den Feldern stammende Biomasse und auch um die im Wald von Laba und Baporo – Dörfer des Bezirkes – in großer Menge verfügbaren Futtermittel aufzuwerten. Außer der Futtermittel gibt es in diesem Wald verschiedene interessante Produkte und Früchte ohne harte Schale, die verwendet werden können, um die Schonkost zu verbessern und die Aufzucht als starke alternative Einnahmequelle zu intensivieren, da die Ernte gefährdet war.
Das vorliegende Projekt sah die Errichtung von Lagerräumen in allen betroffenen Dörfern vor. Wegen der fehlenden Geldmittel hat der Gemeinderat nach einer Überprüfung und nach Anhörung der Meinung aller Ratsmitglieder beschlossen, das Projekt in 8 Dörfern durchzuführen, und zwar auf der Grundlage der Anzahl der Tiere in jedem Dorf. Nach genehmigtem Beschluss sind die Arbeiten von der „Kommission für finanzielle Angelegenheiten und Grund und Boden“ mit den fachspezifischen Diensten der Ratsmitglieder in Angriff genommen worden.
Ausbildung: Es gibt zwei Ebenen der Ausbildung:
*jene, die die Benützer der landwirtschaftlichen Maschinen betraf – 16 Personen, zwei je Dorf, für den Gebrauch und die Instandhaltung der Maschinen, den Austausch des Öls, der Filter und der Siebe mit Grundkenntnissen in Mechanik, wie die Reinigung der Gasölreste und der Entfernung der Luft, Austausch von Riemen usw.
*Die zweite Ebene betraf 64 Personen für acht Dörfer, die die COGES bilden,d.h. den Verwaltungsausschuss der Magazine. Sie verwalten die Geldmittel und den Vorrat an Futtermitteln sowie die Einnahmen, die sich aus dem Grasschnitt und aus landwirtschaftlichen Rückständen ergeben.
Insgesamt wurde im Gemeindegebiet ein Preis von 500 Franken für einen Behälter zu 80 Liter an Schnittmaterial oder Mahlgeld festgelegt.
Jede Coges verfügt über ein Konto bei der „Cassa di Microcredito“ in Tità in der nahegelegenen Gemeinde Pouni. Jeden zweiten Tag kommt ein Kassier in die Dörfer, um verfügbare Geldmittel zu kassieren.
Die Coges legen in der Vollversammlung der Frauen Rechenschaft ab, die diese Initiative in jedem Dorf auf eigene Rechnung verwalten. Dieses Organ entscheidet über die zu finanzierende Tätigkeit und über die allgemeine Ausrichtung.
Die Gemeindekoordinierung der Frauen in Zawara wird von einem Organ gewährleistet, das von den einzelnen Vereinigungen gewählt wird, die in jedem der 16 Dörfer der Gemeinde präsent sind. Außerdem hat jede Frau Zugang zu jenem Bereich und verfügt selbst über Grund und Boden, in denen Erdnüsse und Bohnen angepflanzt werden. Das Laub und die Restbestände werden zerstoßen, um 4 bis 10 Schweine zu mästen, die anlässlich der Feste verkauft werden. Diese Tätigkeit bewirkt, dass die Frauen im allgemeinen über ein höheres Einkommen verfügen als die Männer.
Bau von acht Lagerräumen für die Aufbewahrung und die Produktion von Futtermittel
Für den Bau der Lagerräume wurde von der Gemeinde Zawara ein öffentlicher Wettbewerb ausgeschrieben, der den örtlichen Betrieben offen steht, um eine örtliche Begutachtungsstelle zu schaffen, damit die lokale ländliche Wirtschaft gestärkt wird. Alle Voranschläge waren höher als der vorgeschlagene Betrag. Um diese grundlegende Tätigkeit zu Ende zu führen, war ein Gemeindebeschluss notwendig, damit eine eventuelle Deckung der zusätzlichen Ausgaben aus dem Gemeindehaushalts gewährleistet wird, wie aus den beiliegenden Unterlagen hervorgeht. Der Beschluss ist dem Gemeinderat unterbreitet worden und wurde von den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern einmütig genehmigt. Die Notlage wurde mit den auf der beiliegenden Liste angeführten anwesenden Mitgliedern des fachspezifischen Dienstes für die Viehzucht besprochen.
Das billigste Angebot wurde ausgewählt und die Arbeit wurde von der Gemeindekommission ad hoc zwei örtlichen Betrieben mit zwei Losen zu je 4 Gebäuden anvertraut. Die Überwachung der Arbeiten für die Ausführung der Bauten erfolgte von den beiden örtlichen Ratsmitgliedern. Die Leitung der Arbeiten hatte Dr. Bationo in seiner Eigenschaft als Vertreter der „Freunde von Burkina-Faso“ inne.
Ankauf von Futtermittel
96 Tonnen wurden angekauft und den acht Dörfern übergeben, in denen die Lagerräume errichtet wurden. Sie werden von den lokalen Ausschüssen verwaltet. Diese Maßnahme war nach den Überschwemmungen notwendig, durch die dieses Notfallprojekt gerechtfertigt wurde. Mit diesem Ankauf sind Tausende von Tieren in Ermangelung von Weideplätzen vor dem sicheren Tod bewahrt worden. Die Situation hätte sich bis zum Rückzug des Wassers und dem Trocknen der Felder hingezogen, d.h.bis gegen Jänner 2017.
Es wurden 16 Tafeln mit den Logos der Provinz, der Gruppe „Freunde von Burkina-Faso“ und von Burkina-Faso errichtet (s. beiliegendes Foto).
Ankauf von 80 Pallets in Holz
Um die Säcke mit Futtermittel zu lagern und sie vor Degradation durch Feuchtigkeit, Insekten und Nagetieren zu schützen, ist eine gute Aufbewahrung und Lüftung gewährleistet worden.
Ankauf von acht Stroh- und Grasschneidemaschinen sowie einer Mühle zum mahlen getrockneter Waldfrüchte und Eier- und Muschelschalen. Diese Maschinen sind auf einem Wagen festgebunden, der mit der Hand oder von einem Tier (Esel) gezogen wird.
Dieses Projekt hat alle geplanten Stufen mit der aktiven Beteiligung der fachspezifischen Dienste und der Wohltäter durchlaufen.
3. Wirksamkeit, Leistungsfähigkeit und Auswirkungen
Ein großes Problem betraf die Führung der Infrastrukturen, die angesichts ihrer strategischen und strukturellen Bedeutung errichtet werden müssen. Einerseits gibt es die Vereinigung der Viehzüchter, die ausschließlich aus Männern und Hirten bestehen, die umherziehen, was sich negativ auf den Wald und die Umwelt auswirkt, und andererseits gibt es die Vereinigung der Frauen, die auf familiärer Ebene die Tiere im Stall mästen. Sollen die kleinen Familieneinheiten oder eine Art von ausgedehnter Aufzucht begünstigt werden? Nach langer Diskussion entschied man sich, das Modell Familie zu fördern und den großen Viehzüchtern die Möglichkeit zu geben, die Strohschneidemaschinen zu vermieten, um aus den minderen landwirtschaftlichen Produkten und den Restbeständen von Hirse und Mais Vorrat mit dem Zusatz aus wildwachsenden Früchten zu machen und so die Verdaulichkeit zu verbessern.
4. Haltbarkeit
Die wirtschaftlich-finanzielle Haltbarkeit ist gewährleistet, da die Verwaltungsausschüsse außer dem Verkauf von Futtermitteln auch über diese grundlegende fahrbare Schneidemaschine verfügen, die auf einem Wagen die Felder durchfährt oder an seinem Abstellplatz verbleibt.
Ein einziger Schnitttarif je Sack zu 80 Liter für 500 FCFA wird verlangt, um Gasöl und Funktionsspesen zu gewährleisten. Vollgefüllt mit 4 Liter zum Preis von 5000 FCFA ermöglicht, 2 Kubikmeter an Material zu 12.500 Franken zu zermahlen oder zu zerschneiden. Das sind 50% an Gewinn, der fast jeden Tag in die Kasse fließt. Für die Reparaturen stehen zwei örtliche Mechaniker zur Verfügung, die in der Lage sind, eine korrekte Wartung der Motore ähnlich jenen der Getreidemühlen, die es in den verschiedenen Dörfern gibt, zu gewährleisten.
Dieses Projekt ist Teil der Prioritäten, die im örtlichen Entwicklungsplan ausgewiesen sind und ist Teil der Strategien zum Schutz des Waldes durch die Unterstützung einer Art Aufzucht, die die Tiere vom Wald fern hält. Dies fördert die Aufzucht eher durch die Familien, die auf die Schaffung von Dünger für die Felder durch den Aufenthalt der Tiere in den Ställen ausgerichtet ist.
Die Gemeinde ist durch die fachspezifischen Dienste der Viehzucht stark damit verflochten, sowie auch durch die Beschlüsse und die Begleichung der zusätzlichen Kosten.
Mit dem Projekt werden nicht nur der Wald geschützt und die Pflanzenwelt sowie das Ökosystem geachtet, denn alles ist durch das wilde Weiden der Tiere geschädigt worden. Es trägt auch dazu bei, das Wiederaufleben von medizinisch wertvollen Pflanzen, die am Aussterben sind, sowie von Waldfrüchten, die von den Familien verzehrt werden, welche alle dank des Waldes leben können, zu gewährleisten.
Unter den weiteren Tätigkeiten ist die Produktion von Pellets vorgesehen, die mit Vitaminen und Salzkernen zur Verbesserung des Viehfutters angereichert werden. Wir haben Maschinen für die Produktion von Pellets ausfindig gemacht, die genauso wie jene funktionieren, die wir bereits zum gleichen Preis angekauft haben und mit denen zirka drei Tonnen Pellets am Tag produziert werden können, so wie die Strohschneidemaschinen, die mit Gasöl funktionieren. Wir denken, dass wir dies mittels Genossenschaftsprojekte machen können, und zwar in einer zweiten Stufe, nachdem wir die Ergebnisse und die Verfügbarkeit dieser Maschinen in Italien gesehen haben. Diese Pellets, die aus den lokalen, verarbeiteten Produkten gewonnen werden, werden in Säcken zu 25 und 50 Kilogrammen verpackt und auf dem lokalen Markt angeboten.
5. Endergebnisse:
Die Überwachung erfolgte während aller Phasen der Durchführung des Projektes mit den fachspezifischen Diensten des Forstwesens, der Landwirtschaft und der Viehzucht zusammen mit den Begünstigten, die aus Tierzüchtern und Gruppen von Frauen bestehen, welche das Mästen der Tiere vornehmen
Die größten Erfolge betreffen die Möglichkeit, die für die Viehzüchter besteht, dem Vieh einen festen Standort zu geben und den Dünger zu nützen, um das Kompostieren zu fördern, das dank dieses Projektes sehr beliebt ist. Es ist sehr schade, dass das Projekt nur acht Dörfer betrifft, anstatt alle 16 und so manchmal Spannungen zwischen den Empfängern schafft, die nun zu den Kosten über die Verlagerung der Maschine spekulieren möchten.
Die Rückfälle können gemessen werden, indem die Begünstigten interviewt werden, die in der Provinz einen wahren Partner finden, der aufbauende und der Entwicklung dienende Projekte durchführt, indem er nicht nur das Einkommen der Bedürftigsten erhöht, sondern den humanen Fortschritt mit Investitionen ermöglicht, die ihre Bedürfnisse im Auge haben.
Auch die Offenlegung wird mit Hinweistafeln und Veröffentlichungen im Amtsblatt betreffend die Gruppe „Amici del Burkina-Faso – Freunde von Burkina-Faso“ gewährleistet.
Die Region Zentrum/West ließ sich von dieser Erfahrung überzeugen und möchte sie bei anderen Gemeinden verbreiten. Die Gemeinde Zawara wird über diese Initiative als Beispiel genannt und beherbergt viele Besucher, die ein Interesse daran haben. Mindestens zwei Viehzüchter haben die gleiche Maschine für ihre Tierzucht erworben.
Abschließend kann gesagt werden, dass es dieses Projekt verdient, auf die anderen acht Dörfer der Gemeinde ausgedehnt zu werden, weil es Erfolg verzeichnet und die erwarteten Ergebnisse übersteigt, so dass die Möglichkeit besteht, kleine Betriebe zu Gunsten der Frauen der Gemeinde zu errichten, die die minderen landwirtschaftlichen Produkte verwerten und den zusätzlichen Wert der Aufzucht durch die Familie anerkennen, was zur Folge hat, dass die Armut verringert und dabei der Wald und die Pflanzenwelt geschützt werden und zur Erneuerung und Wahrung der Natur beitragen.
Dr. Bationo Danyipo Gerome